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Transkulturelle Psychotherapie

Die zunehmende Globalisierung und Internationalität erfordert auch in der Psychotherapie einen kulturüberschreitenden, „trans-kulturellen“ Ansatz.

Gerade in der psychotherapeutischen Begleitung von Frauen, meist mit der Aufgabe konfrontiert und überfordert, sich aus traditionellen Beziehungen zu lösen und ein neues Leben aufzubauen, in dem das bisherige Wertkonzept obsolet ist, habe ich gelernt wie bedeutsam es ist, die „Kulturbrille“ aufzusetzen.
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Kulturspezifika strukturieren Denken, Fühlen, Verhalten, Krankheitskonzepte und Vorstellungen von Behandlungsmethoden. Die Erfahrung im praktischen Tun motivierte mich zur intensiven theoretischen Auseinandersetzung mit Kulturdifferenzen und Wertkonzepten.

Um in diesem Feld arbeiten zu können braucht es Wissen über Kulturunterschiede, aber auch einen guten Zugang zu bzw. kritische Auseinandersetzung mit eigenen Werthaltungen, Vorurteilen und Ressentiments.
Das Zusammentreffen von Herkunftskultur (Erst-Kultur) und neuer Kultur (Kontakt-Kultur) verarbeitet jeder Mensch auf dem Boden seiner persönlichen Selbst- und Lebenskonzepts unterschiedlich. Das Ziel bildet -neben der inneren Balance -eine ausreichend gute Identifikation mit der Kontakt-Kultur, ohne die Wurzeln der Erst-Kultur zu verlieren.
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Transkulturelle Psychotherapie geht von einem kritischen Kulturverständnis aus, das den traditionellen Kulturgegriff von „Kulturen als abgegrenzten Einheiten“ in Frage stellt und auf die permanenten Bewegungen und Durchmischungen kultureller Strömungen hinweist.

Kulturelle Eigenschaften werden nicht als fixe Zuschreibungen von Personengruppen betrachtet, sondern als veränderliche Merkmale, einer im Laufe des Lebens immer wieder neu zu definierenden Selbstpositionierung und Lebensgestaltung.

Die Identifizierung und Reflexion von Kultur-Standards, Offenheit, Respekt und Gleichwertigkeit bzgl. kultureller Vorstellungen, Traditionen und Strukturen, werden als wesentliche Faktoren transkultureller Kompetenz betrachtet, um einen Dialog jenseits kultureller Zuschreibungen und Klischees zu ermöglichen.

Zielgruppen

Mein Angebot richtet sich an einzelne Personen, als auch an Paare, die beispielsweise unterschiedliche kulturelle Herkunftskulturen repräsentieren. In der transkulturellen Paarpsychotherapie werden Kommunikationsschwierigkeiten sowie vorhandene Phantasien und Vorurteile, die häufig auch auf mehr oder weniger bewusste divergente kulturelle Wertkonzepte zurückzuführen sind, erkannt und bearbeitet.

Sollten die Verständigungsprobleme zu groß sein, ziehe ich DolmetscherInnen bei, wobei ich sehr genau darauf schaue, dass nicht nur wortgetreu übersetzt, sondern der therapeutische Prozess transferiert wird. Daher setzte ich nur DolmetscherInnen ein, die zusätzlich über eine psychosoziale Qualifikation verfügen.