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Sebnem Ertl, B.A.

Mein persönlicher Hintergrund

In den späten 60er Jahren kam mein Vater nach Österreich. In einer streng hierarchischen Arbeitswelt, in der mit kurzen militärisch anmutenden Sätzen kommuniziert wurde, musste er sich durch harte Arbeit bewähren. Das hat das Wertekonzept unserer Familie und vor allem meines sehr geprägt.

Meine Mutter folgte 1970, 1971 kam ich auf die Welt und wuchs in einer Kleinstadt auf, in der mir - weil wir nicht die einzige Familie mit Migrationshintergrund waren - die kulturell bedingten Widersprüche nicht von vornherein ins Auge stachen. So durchlief ich eine traditionelle Schulbildung, heiratete – wie im Lebensplan meines kulturellen Hintergrundes vorgesehen - sehr jung und wurde Mutter von zwei Söhnen.

Relativ bald wurde mir deutlich, dass dieser vorgeschriebene Weg nicht der meine ist. Ich begann mich mit Entwicklungsmöglichkeiten und alternativen Lebensmodellen auseinanderzusetzen.

Mein (qualifikatorischer) Entwicklungsweg

Mein Entwicklungsweg führte zunächst zu massiven Konflikten. Mir wurde deutlich, wie schwer es ist, als alleinerziehende Mutter mit Migrationshintergrund sowohl ökonomisch als auch persönlich auf die Beine zu kommen und einen selbstbestimmten Weg zu gehen.

Als ich die Chance erhielt in einem sozialen Dienstleistungsunternehmen zu arbeiten, ergriff ich sie im Bewusstsein, mich nicht nur zu bewähren, sondern jede Lern-und Entwicklungsmöglichkeit zu nutzen, die sich in diesem Rahmen bot.

Das berufsbegleitende Studium Gesundheit- und Sozialmanagement mit Schwerpunkt Migration und Jugendliche schuf den theoretischen Rahmen meines qualifikatorischen Hintergrunds, der durch eine umfangreiche Coachingausbildung Schritt für Schritt ausgebaut wurde.

So ausgestattet ergriff ich die Chance und übernahm eine Führungsaufgabe im Rahmen des Aufbaus eines Dienstleistungsbereichs für beruflich und sozial benachteiligte Jugendliche, die meist zusätzlich einen Migrationshintergrund aufweisen.

Mit diesem Schritt sehe ich den Entwicklungsweg keineswegs als abgeschlossen. Die Kombination aus beruflichen und ganz persönlichen Erfahrungen führt mich weiter, wobei mich die Überzeugung leitet, dass mein Erfahrungsschatz für viele (junge) - aber nicht nur für diese Personen, die mit der Thematik der Integration in der österreichischen Gesellschaft konfrontiert sind - als „role model“ hilfreich sein kann.

Ehrenamt und außerberufliches Engagement

  • Integrationsbeauftragte des Integrationsministeriums – Zusammen Österreich
  • Beirätin im Verein IBUK
  • Ehemaliges Vorstandsmitglied Frauenhaus Linz

Mein Mission-Statement

Schwerpunkte:

  • migrantische Jugendliche
    dabei zu unterstützen, ihre „eigene“ Identität zu finden. Aus der eigenen Erfahrung heraus und aus unzähligen Gesprächen mit Jugendlichen wurde mir deutlich, wie schwer es ist, wirklich in der Aufnahmegesellschaft anzukommen. Permanent in die Rolle des „Ausländers“ gedrängt, führt letztendlich dazu, sich abzugrenzen – was sich negativ auf die Berufswahl und die Zukunftschancen auswirkt. Es gibt auch hier alternative Strategien zu Separatismus und Gewalt. Es geht darum, aus dem besten der beiden Kulturen etwas Neues zu schmieden
  • Mädchen (insbesondere mit migrantischem Hintergrund)
    in ihrer Berufswahl, ihrem Bildungsweg und dem Gelingen der beruflichen Integration zu unterstützen und hier den Fokus insbesondere auf professionelle Kommunikationsstrategien zu legen und Bausteine für ein selbstbestimmtes Leben mitzugeben
  • Medizinischem Fach-und Supportpersonal
    ein besseres Verständnis für Sicht- und Verhaltensweisen ihrer migrantischen PatientInnen zu vermitteln und in diesem Kontext „Sprachrohr“ sein für Menschen, die sich schwer artikulieren können
  • Pädagogischem Personal
    Wissen und Werkzeug für die Betreuung ihrer migrantischen SchülerInnen zu vermitteln
  • Menschen unterschiedlicher Kulturen
    einander näher bringen, sodass sie über den Tellerrand ihrer Erfahrungen hinausblicken können und sich ihrer Gemeinsamkeiten bewusster werden sowie Vertrauensbrücken zu bilden

Meine Arbeitsschwerpunkte im Netzwerk Alveno

  • Coaching
  • Transkulturelles Kompetenz-Coaching
  • Transkulturelles Kompetenz-Training
  • Transkulturelle Integrationsbegleitung
  • Beratung und Konfliktmanagement von internen multikulturellen Teams und übergreifenden Arbeitsgemeinschaften
  • Transkulturelle Gendertrainings
  • Firmenspezifische Kommunikations- und Kulturtrainings
  • Trainings, Beratungen und Vorträge zur Thematik Kultur